Roman
Ca. 250 Seiten
Gebunden, mit Schutzumschlag
und Lesebändchen
Ca. € 24,00 (D) / € 24,70 (A)
ISBN 978-3-95510-343-9
Warengruppe 1112
Erschienen am 01.03.2024
Auch als eBook erhältlich
Kolberg 1944: Während in der wirklichen Welt alle Fronten brechen und die Niederlage der Deutschen unaufhaltsam näherrückt, verteidigen Tausende Wehrmachtsoldaten, als Statisten vom Fronteinsatz befreit, die Ostseestadt gegen eine französische Übermacht und spielen damit gegen jegliche Realität an.
Die Preußen werden von einem früheren Sklavenhändler und einem verwundeten Offizier angeführt, hoch über der Szene schwebt im Fesselballon Veit Harlan. Er ist der Regisseur einer beispiellosen Materialschlacht, das Drehbuch hat Propagandaminister Goebbels zur Chefsache erklärt.
In den Straßen von Kolberg, wo große Teile der Außenaufnahmen des Films gedreht werden, liegt tonnenweise Salz anstelle von Schnee für die Winterszenen. Als der teuerste Film der Ufa schließlich am 30. Januar 1945 uraufgeführt wird, sind die meisten Kinos in der Reichshauptstadt schon ausgebombt – und in der Ostsee wird in derselben Nacht die »Wilhelm Gustloff« versenkt.
Im Berliner Premieren-Publikum sitzt Kay, der als Requisiteur für die Waffen der Kolberger Krieger verantwortlich war, nachdem ihn selbst eine schwere Verwundung vom weiteren Einsatz an der Front befreit hatte. Nun sieht er den Leinwand-Helden beim Sterben zu und erinnert sich an Gerda, in die er sich während der Dreharbeiten verliebt hat und die wieder in die Filmfabrik nach Wolfen zurückgekehrt ist.
Ein großer Roman über die Ohnmacht der Kunst im Angesicht des Krieges, über Verführung, über die Macht der falschen Bilder und der echten Gefühle.
Andreas Hillger, Jahrgang 1967, arbeitete als Regieassistent, Transportarbeiter, Buchhändler und Journalist, ehe er sich als Dramaturg und Autor selbstständig machte. Neben diversen Musicals und Theaterstücken hat er die Libretti für mehrere Oratorien verfasst. Im Osburg Verlag sind seine Romane gläserne zeit, Ortolan und Ei_Land erschienen. Zuletzt entwickelte er Escape-Rooms für das Lutherhaus Wittenberg und eine Augmented-Reality-App.
Foto: privat