Seelenfrieden
Rolf Schneider
Seelenfrieden
Roman
Ca. 180 Seiten
Gebunden, mit Schutzumschlag
Ca. € 20,00 (D) / € 20,60 (A)
ISBN 978-3-95510-383-5
Warengruppe 1112
Erscheint am 25. August 2025
»Seelenfrieden« ist der Name einer Villa am östlichen Rand von Berlin. Ein Stolperstein vor der Gartentür weist darauf hin, dass dies einst jüdischer Besitz war. Nach vielen Eigentümerwechseln gehört das Haus nunmehr einer älteren Dame, die darin eine Art Pension für betuchte Senioren betreibt. Hier zieht Klaus-Hinrich Niebuhr ein, emeritierter Lehrstuhlinhaber für mittelhochdeutsche Literatur an der Berliner Humboldt-Universität.
Er stammt aus der alten Bundesrepublik und kam erst mehrere Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung in die Hauptstadt. Seine Kenntnisse der DDR-Vergangenheit sind lückenhaft. Die Begegnung mit den anderen Bewohnern der Villa Seelenfrieden sieht er auch als Möglichkeit, mehr über die Geschehnisse und Konflikte im untergegangenen ostdeutschen Staat zu erfahren.
Jene anderen Bewohner entstammen überwiegend der ehemaligen DDR-Elite. Darunter sind eine frühere Schauspielerin, ein ehemaliger Bibliotheksdirektor und ein Journalist. Niebuhr erfährt ihre Schicksale. Er hört von ihren Schwierigkeiten. Er nimmt ihre Hoffnungen, Begehrlichkeiten, Enttäuschungen, Obsessionen wahr. Er hat Anlass, über seine eigene Vergangenheit nachzudenken. Anderes führt in die Hitlerjahre und noch weiter zurück.
Nachfahren der jüdischen Vorbesitzer von Villa Seelenfrieden melden schließlich ihre Ansprüche an und die Zukunft der luxuriösen Altersbleibe wird mit einem Mal ungewiss.
In der Nachwendezeit bewohnen Senioren aus Ost- und Westdeutschland eine Villa mit Park, den »Seelenfrieden«.
Der Roman erzählt ihre Lebensgeschichten, die unterschiedlicher kaum sein könnten.
Bald schwelen Konflikte und sorgsam gehütete Geheimnisse kommen ans Licht ...
Ein Buch voller Kraft und Altersweisheit, in das der bekannte Romancier (Gruppe 47) die Erfahrung
eines ganzen deutschen Jahrhunderts einfließen lässt.
Bei alledem ist Seelenfrieden eine Erzählung vom Älterwerden, von der Liebe und vom Sterben.

Rolf Schneider,
geboren 1932 in Chemnitz. Seit 1958 ist der studierte Germanist freischaffender Schriftsteller. Er schrieb erzählende Prosa, szenische Texte und Sachbücher. Seine Arbeiten wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Wegen seiner Mitbeteiligung am Protest gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns schloss ihn 1979 der ostdeutsche Schriftstellerverband aus. Er erhielt mehrere Literaturpreise und Auszeichnungen. Im Osburg Verlag erschienen die Romane Marienbrücke (2009), Janowitz (2021) und Theaterblut (2024).
Foto: privat
