Punch
Punch
Roman
Ca. 240 Seiten
Gebunden, mit Schutzumschlag
Ca. € 24,00 (D) / € 24,70 (A)
ISBN 978-3-95510-378-1
Warengruppe 1112
Erscheint am 23. Juni 2025
Es gibt Leben, die wie Faustschläge sind. Zwischen Rummelplatz, Boxring und Spielhöllen kämpfen Schicksale gegen die Welt und sich selbst an. Punch erzählt von Menschen am Rande: Von einem ukrainischen Boxer, der nicht in den Krieg will, von einer jungen Frau, die auf der Suche nach einem Fight ist, von einem gescheiterten Journeyman, der nie aufgehört hat zu verlieren. Da ist Lena an ihrem Zuckerwattestand, ihr Handgelenk schmerzt. Bis vor wenigen Minuten hat sie Berge voll Süße auf Holzstiele gedreht – sechs Stunden, endlich der Wechsel mit ihrer jüngeren Schwester. Während andere Kinder mit Roboterkrallen in Spielzeugmeeren tauchen, wischt der kleine Leon in der Ringecke Adrian das Blut von der Stirn. Sein Lieblingsboxer schnauft ein letztes Mal durch. Letzte Runde. Der Rummelplatz – sonst ein Ort des Vergnügens – wird hier zum Kaleidoskop der Schattenexistenzen. Was ist Mut? Ist feige und schlecht, wer nicht kämpft? Was ist das Leben im Exil wert, wenn in der Heimat Häuser verbrennen?
Mit sprachlicher Intensität und philosophischer Tiefe leuchtet der Roman die Zerrissenheit derer aus, die sich zwischen Kampf und Aufgeben, zwischen Entwurzelung und dem Wunsch nach einem Zuhause bewegen. Paul Garbulski gelingt das Wandern durch jene Welten, die für gewöhnlich unsichtbar bleiben – scharfe Blicke auf das, was sich allzu häufig den Augen entzieht. Eine neue, kraftvolle Stimme in der Gegenwartsliteratur, die in der Tradition großer realistischer Erzähler steht. Extrem verdichtete Prosa mit ultimativer Sogwirkung.

Paul Garbulski
geboren 1983 im polnischen Bromberg, Magister der Philosophie und Soziologie in Tübingen. Zunächst freier Journalist für diverse Medien, schließlich fester Autor in der Vice-Redaktion Berlin. Ob Wirbelstrommesser in Elektrizitätswerken, Schwerteilkommissionierer in Fabriken oder Passmann auf LKWs – beständig ging Paul Garbulski diversen Anstellungen nach, ganz der Maxime folgend, dass man das Leben abseits des Schreibtisches erfahren muss, um es in Worte fassen zu können. Nach fünf Jahren im Zürcher Gastronomiebetrieb kehrte er nach Berlin zurück, um Punch fertigzustellen.
Autorenfoto: Assanee Meguid
